Iwwert de pädagogeschen Hannergrond vum Theatergrupp "Den Holzwuerm":


Vun Ufang u waren déi dräi Standbeen vun dem Theatergrupp kloer: engersäits sollt net nëmmen op eenzel Optrëtter hi geschafft ginn, nee et sollt eng gewëss Kontinüitéit an eiser Arbécht sinn. Dat heescht am Kloertext, datt mir iwwer dat ganzt Joer Aktivitéiten ubidden. Mir fänken am September un an halen am Juli op. Dacks hu mir Theaterstagen och an de Vakanzen.

Weider soll et d'Eltere näischt kaschten. Mir selwer schaffen ouni dofir bezuelt ze ginn, just déi professionell Matarbéchter vun auswäerz gi bezuelt. Esou kënnen all Kanner, déi Loscht hunn, Theater ze spillen, och matman. Als Aufgab hu mir eis gesat, och schoulesch schwaach Kanner mat ze integréieren an dofir eist drëtt Standbeen:

An eisen Theaterstécker versiche mir méiglecht vill verschidden Techniken mateneen ze verbannen: Theater, Pantomime, Expression corporelle, Schattentheater, "schwaarzen Theater", Zirkuselementer wéi Jonglage, Clownerie, Akrobatik, Danz, Breakdance a Musik. Esou mache mir eis Musik fir d'Musicalen och selwer.

Duerch déi vill Méiglechkeeten, aus dienen ze wielen mir de Kanner fräistellen, ass ëmmer fir all Kand eppes derbäi! Esou kënne mir ressourcenorientéiert schaffen, a mat de Kanner an déi Richtung goen, wou si wëlle schaffen. Doduerch gëtt iewer och dat ganzt Kand gefördert:

- am klasseschen "Sprechtheater" léiert et vill auswendeg, léiert sproochlech Strukturen, auslännesch Kanner kënnen esou der Sproch méi no kommen...

- d'Pantomime an d'Expression corporelle fördert d'Kierperbeherrschung an d'Konzentratioun...

- den Zirkus, d'Akrobatik an den Danz förderen d'Motorik, d'Konzentratioun a beugen dem "Déckginn" fir...

Mee niewt dësen pädagogeschen Argumenter fir eis Arbécht däerf een och net déi sougenannte Schlësselkompetenzen vergiessen:

Sou gëtt zum Beispill d'Flexibilitéit, d'"Openeenzougoen", den Teamwork an d'Selbstännegkeet gefördert. Dës Schlësselkompetenzen setzt eis Gesellschaft mëttlerweil bei hiere Membere viraus, a si bidden spéider eng wichteg Komponent um Wee op den Arbéchtsmaart!

Wat mir schliisslech ëmmer nees bei de Kanner no engem Optrëtt feststelle kënnen, ass eng immens Stärkung vun hierem "Selbstwertgefill". Dëst ass jo och eent vun den Haptziiler vun dem Projet "D'Schoul op der Sich" mat séngem Drogepräventiounsprogramm.

An dësem Zesummenhang ass och nach eng Kéier op den "Holzwuerm-Pro", de Grupp fir déi Jugendlech, hinzeweisen. Mir bidden hinnen eng sënnvoll Beschäftegung an hierer Fräizäit un an halen se esou vun der Strooss eweg! Si plangen hier Optrëtter zum gréisten Deel selwer, kënnen iewer zu all Moment op de Know-How vum Holzwuerm zréckgräifen.

Net vergiessen sollt een déi nei Technologien: an eisem Computergrupp schaffen d'Kanner an och d'Jugendlecher un enger Internetsäit, machen zesummen d'Musik fir d'Musicalen, d'Zirkusnummeren an d'Rapliddern um Computer.

-------------------------------------------------------------------------------------------------

 

Warum Kindertheater in der Primärschule:

TheaterSPIEL - KINDERtheater

Unsere Kinder der "Milleniums-Generation" sind augenblicklich dabei, zu lernen, dass sie sich nicht mehr aufraffen müssen, um ein Abenteuer zu erleben! Sie holen sich ihre Abenteuer mit einem Knopfdruck ins Kinderzimmer. Sei es Fernsehen, Gameboy- oder Konsolenspiele oder der Komputer. Nicht mehr die nahe Umwelt wird direkt von den Kindern erfahren, sondern gleich und unvorbereitet die ganze Welt, ja das ganze Universum, aber leider nur über den indirekten Weg eines Mediums. Dies bringt nicht nur das Erfahren der Welt aus zweiter Hand, sondern auch eine Vereinsamung und Isolation des Kindes zu Hause mit sich.

Diese Entwicklung können und wollen wir in der Schule nicht zurückdrehen, aber wir müssen sie zur Kenntnis nehmen - nicht verdrängen - und versuchen für unsere Schüler einen Ausgleich zu schaffen.

Theater - und vor allem Kindertheater - läßt sich nicht auf Knopfdruck einschalten, es läßt sich nicht ohne weiteres vervielfältigen und schon gar nicht sekundenschnell wieder abschalten, wenn die Lust an ihm zu verlieren droht! Theater lebt in der Sekunde, in der der Schauspieler seinem Zuschauer auf der Bühne gegenübertritt, kann ohne diese Wechselwirkung Schauspieler-Zuschauer nicht existieren und ist im Augenblick seiner Aufführung schon vergangen. Hierbei werden Erfahrungen aus erster Hand gemacht, die dem Kind eine angemessene Form des Lernens und der Lebensbewältigung ermöglichen.

 

Es bietet zahlreiche Ansätze zur Entfaltung der kindlichen Persönlichkeit: anders als in der Medienlandschaft ist das Theaterspielen auf das Miteinander der Spielenden einerseits und andererseits auf den Kontakt zum Publikum angewiesen, fördert also beim Kinde die komplexe Fähigkeit zur Kommunikation, die im heutigen Berufsleben eine Schlüsselqualifikation darstellt.

Damit aber nicht genug: jedes Kind gibt auf der Bühne vor ein anderer Mensch zu sein. Es erlebt also einen Teil Wirklichkeit unter anderen Voraussetzungen. Eine völlig neue Perspektive tut sich ihm auf und fördert so Neugier, Neuentdeckung und konsequentes, logisches Weiterentwickeln der Phantasie, ohne das Risiko des realen Scheiterns fürchten zu müssen. Das fremde Schicksal einer Figur kann auf diese Weise ohne Ängste und Hemmungen ausgetestet werden, ohne die ach so plausiblen Erwachsenenantworten, die dann sehr oft zur Übernahme von gesellschaftlichen Vorurteilen führen können.

Doch auch ganz konkret, im gewöhnlichen Schulalltag, bringt das Theaterspielen eine ganze Reihe Verbesserungen. Das Gruppengefühl wird gefördert, die Beziehung zwischen Lehrer/Lehrerin und Kind wird gefestigt und um neue Aspekte erweitert. Mitschüler und Lehrer lernen plötzlich ganz neue, andere Fähigkeiten kennen und schätzen, Gegenseitige Anerkennung und Respekt kann so gefördert werden. Alle Kinder können beim Theater in Rollen schlüpfen, alle Kinder erhalten die Möglichkeit zum Handeln, das zu einer Steigerung des Selbstwertgefühles führt: Theater hat also eine integrierende Funktion und fordert die Kinder zum Akzeptieren von Kompromissen heraus: Die Rolle der schönen Prinzessin ist immer schnell vergriffen, aber welches Mädchen möchte schon die böse Stiefmutter spielen, welcher Junge schon den langweiligen Oberförster, der am Ende nur kurz auftritt und den Wolf erlegt? Doch alle Rollen zusammen ermöglichen erst ein gelungenes Theaterstück!

Letztlich sollten wir auch nicht die Kinder vergessen - und in der komplizierten Luxemburger Sprachlandschaft gibt es deren viele - , die sich durch sprachliche Defizite im regulären Unterrichtsgeschehen eingeschränkt fühlen oder es tatsächlich sind. Ihnen bietet das Theaterspielen nicht nur die Möglichkeit des Einübens fester Sprachstrukturen sondern auch die Gelegenheit sich nonverbal durch Gestik und Mimik in das Spiel und damit das konkrete soziale Geschehen einzubinden. So können alle Spieler Kommunikationsmittel erlernen, die vorher nie in Betracht gezogen worden sind.

Fragt man die Kinder, warum sie Theaterspielen, so bekommt man oft als Antwort:"...weil es Spaß macht!"

Aber was ist es, was den Kindern solchen Spaß am Theater bereitet - ist es die Tatsache, dass alle mitspielen können, ist es das Nachahmem, Ausprobieren und Experimentieren, ist es die Lust am Sich-Darstellen und am Darstellen anderer, ist es der Spaß am Verkleiden, der Spaß am spontanen Umsetzen von Einfällen, der Spaß an Sprache, Mimik, Gestik, Bewegung und Neugierde, die Herausforderung, an Selbstsicherheit zu gewinnen und Selbstbeherrschung zu üben oder ist es der Spaß an allen diesen Aspekten zusammen.

Mit Sicherheit ist es die Freude nach einer gelungenen Vorführung den Applaus, die Achtung und den Respekt des Publikums in Empfang nehmen zu dürfen.

Roland Meyer

Dieser Artikel ist in der Broschüre "25. Jahre Wintger Schule" erschienen.

------------------------------------------------------------------------------------------------

 

Auf engem Raum - und doch weit auseinander...

 

Projekt eines Zusammentreffens von Primärschulkindern aus Belgien, Deutschland und Luxemburg

vom 15. bis 17. November 2000

in Munshausen (Luxemburg)

Ziel des Projektes ist es, Schulkinder aus den drei Ländern Belgien, Deutschland und Luxemburg, die sehr nah zusammenwohnen, allerdings durch Grenzen getrennt sind, über mehrere Tage zusammenleben und arbeiten zu lassen. Diese Grenzen sind nicht nur geographischer Natur, sondern darüber hinaus sprechen die Kinder oft verschiedene Sprachen, gehen in verschieden organisierte Schulen, mit verschiedenen Stundenplänen und Ferienzeiten. Dieses Projekt soll Kinder und Lehrer zusammenführen und auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede hinweisen, um so ein besseres Verständnis füreinander zu entwickeln.

Neben dem gegenseitigen Sich-Kennenlernen und -Verstehen, werden jedoch eine ganze Menge anderer Fähigkeiten und Kenntnisse bei den Kindern gefördert:

So zum Beispiel die Flexibilität, das Aufeinanderzugehen, die Teamarbeit und die Selbständigkeit. Dies alles sind sogenannte Schlüsselkompetenzen, welche unsere Gesellschaft bei ihren Mitgliedern voraussetzt, und die über die reine Wissensvermittlung in der Schule hinausgehen.

Weiter wird durch den Kontakt der Kinder untereinander und mit den Workshopleadern die Sprache gefördert. Hier ist neben dem Deutschen und Luxemburgischen vor allem an das Französische zu denken; eine Sprache, die den meisten Kindern unserer Gegenden viele Schwierigkeiten bereitet.

Daneben werden in den Workshops dann auch eine ganze Menge genau definierter Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten vermittelt. Theater, Tanz, Akrobatik, Musik, moderne Technologien u.s.w. sind hier nur als kurze Auswahl angeführt.

Neben den Kindern sollten wir aber auch die Lehrerinnen und Lehrer nicht vergessen. Auch hier wird auf grenzüberschreitende und fächerübergreifende Zusammenarbeit gezielt und gegenseitiges Kennenlernen und Verständnis gefördert.

Die am Projekt beteiligten Schulen Burg-Reuland, Daleiden und Hosingen haben jeweils eine Klasse nominiert, die am Treffen teilnimmt. Alle Kinder sind im Alter zwischen 10 und 13 Jahren, was dem 5. und 6. Schuljahr der Primärschule in Luxemburg entspricht.

Die Klassen treffen sich um an drei Tagen - vom 15. bis 17. November 2000 - gemeinsam am Thema "Auf engem Raum ... " zu arbeiten. Diese Arbeit ist in der Form von Workshops organisiert, in denen die Kinder unter fachmännischer Beratung ihren Teil zum Gesamtprojekt beitragen.

Folgende Workshops stehen den Kindern zur Auswahl:

Atelier 1. Zirkustechniken

Der von Nadine Zangarini geleitete Workshop befasst sich mit den Grundtechniken des Jonglierens, der Akrobatik und der Equilibration. Die Kinder lernen zuerst mit Tüchern, Bällen, Ringen und Keulen zu jonglieren, den Teller und den Diabolo zu benutzen, mit dem Einrad zu fahren... Dieser Workshop richtet sich an die Sportlichsten!

Atelier 2. Moderne Tanztechniken

Im Mittelpunkt dieses von Eddy Vigne geleiteten Workshops steht die Einführung in die Techniken des Breakdance. Die Teilnehmer sollen ihre Lieblingsmusik auf CD mitbringen, zu der dann Choreografien ausgearbeitet werden. Dieser Workshop wird in Französisch abgehalten; aber keine Angst, alle Übungen werden gezeigt und vorgeführt. Für alle musik- und tanzbegeisterten Kinder!

Atelier 3. Pantomime-Expression corporelle

Martine Conzemius zeigt wie man auf der Bühne Gefühle und Gemütszustände durch Mimik und Körpersprache ausdrücken kann. Von den Kindern hängt es ab, ob die Sprache mit zu Hilfe genommen wird, oder nur pantomimisch gearbeitet wird. Für alle zukünftigen Schauspieler und Selbstdarsteller!

Atelier 4. Musik der Stille

Der französische Musikclown Jean Ribouillaut zeigt in seinem Musikworkshop wie Perkussionsinstrumente im Zusammenspiel mit anderen und in der Begleitung einer Vorstellung einzusetzen sind. Auf Sprache wird zum größten Teil verzichtet, im Vordergrund steht die Musik, gepaart mit Clowntechniken wie Jonglieren oder Akrobatik. Für musikinteressierte Kinder!

Atelier 5. Moderation, Organisation, Dokumentation

Der Workshop von Roland Meyer befasst sich mit der Koordination der einzelnen Ateliers. Eine Moderation für die Vorführung wird als roter Faden ausgearbeitet und eingeprobt, die Vorbereitungen auf den Auftritt organisiert, anhand des Komputers wird die gesamte Arbeit der Workshops dokumentiert. Für Kinder mit vielen Talenten und guten Ideen!

Am Ende des Aufenthaltes wird eine Vorführung vor Publikum veranstaltet werden, in der dann alle Gruppenarbeiten vorgestellt werden, und das Thema als Ganzes dargestellt wird. Die Aktivitäten der Workshops sollen eher "außerschulisch" angelegt sein, das heißt, die Kinder sollen mit Techniken arbeiten, die nicht im normalen Schulstundenplan vorkommen.

Die Finanzierung des Projektes liegt in Händen von "Islek ohne Grenzen EWIV". Die Organisation des Zusammentreffens übernimmt Roland Meyer in Zusammenarbeit mit der Kindertheatergruppe "Den Holzwuerm".



ZRÉCK